News zum Projekt:

Voneinander Lernen!

Schulen im Dialog mit First Lady Elke Büdenbender und Liz Mohn zu neuem Digitalprojekt

Das Pilotprojekt „Voneinander Lernen!“ der Liz Mohn Stiftung setzt auf die digitale Weiterbildung von Lehrkräften durch Mentoring. Der direkte Austausch zwischen erfahrenen Pädagog:innen und jungen Digital-Expert:innen steht dabei im Fokus. Elke Büdenbender und Liz Mohn als Initiatorinnen trafen sich jetzt in Berlin mit den Teilnehmenden des Projekts und informierten sich über die digitalen Vorhaben der Schulen.
© Peter Adamik
© Peter Adamik

Vier Schulen aus vier Bundesländern nehmen an dem Projekt „Voneinander Lernen!“ der Liz Mohn Stiftung teil. Das Pilotprojekt stellt das Prinzip in den Fokus, von Jüngeren zu lernen: Lehrkräfte werden im Austausch mit jungen Expert:innen, die die Rolle von Mentor:innen übernehmen, befähigt, digitale Chancen verantwortungsvoll in den Unterricht zu integrieren. Gleichzeitig übernehmen die jungen Mentor:innen Verantwortung, stärken ihre Kommunikationsfähigkeit und fördern digitale Bildung nachhaltig. Lehrkräfte wiederum gewinnen neue Einsichten in digitale Lebenswelten und reflektieren ihre eigene Unterrichtspraxis neu. Die sogenannten „Tandems“ entwickeln gemeinsam ein Digitalprojekt, das im Idealfall auf die ganze Schule ausgeweitet werden kann.

Die Schulen hatten nun auf Einladung der Liz Mohn Stiftung die Gelegenheit, ihre neuen Digitalprojekte den beiden Initiator:innen von „Voneinander Lernen!“, Elke Büdenbender und Liz Mohn, in Berlin vorzustellen. Neben de m Evangelisch Stiftischen Gymnasium aus Gütersloh, der Don-Bosco-Schule aus Rostock und der Ernst-Schering-Schule aus Berlin präsentierten auch die die Gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Dienste aus Nürnberg/ Ingolstadt als Trägerin der Berufsfachschulen für Pflege, Altenpflegehilfe und Sozialpflege, ihre neuen Digitalprojekte.

Zum Beispiel gründete sich eine Schülerfirma mit der Idee einer Nachhilfe-App. Ein junger Start-Up-Unternehmer brachte hierfür den entscheidenden Impuls in den Schulunterricht ein. Oder eine digitale Pinnwand ermöglichte einer Lehrkraft, den Stoff einer Ballade kreativ, leicht verständlich und barrierearm zu vermitteln: es entstand ein Board aus Tagebucheinträgen, bunten Skizzen oder Musikvideos mit Playmobilfiguren.

Auch der Instagram-Account einer Schule wurde neu aufgesetzt und Schüler:innen sind inzwischen Teil der Redaktion. Das positive Ergebnis ist eine deutlich gestiegene Anzahl an Followern. Zusätzlich entwickelte die Schule gemeinsam mit einem ihrem Mentor:innen einen digitalen „Faktenchecker“ für TikTok-Videos, der testweise im Unterricht eingesetzt wird. Auch die Positive Psychologie erhielt Einzug in eine der Projektideen: mit einer neuen Videoreihe zu diesem Thema erreicht ein Lehrer seine Schüler:innen zusätzlich zum Unterricht auch digital und trifft damit deren Lebenswelten.

In ihren Begrüßungsworten zum Projekttreffen sagte Stifterin Liz Mohn: „Junge Menschen bringen neue Ideen, Fragen, Mut und digitale Kompetenzen ein. Sie haben etwas mitzuteilen – wir müssen ihnen daher eine Stimme geben. Menschen mit Lebenserfahrung zeigen andere Perspektiven auf und bringen oft auch Gelassenheit ein. In unserem Projekt können die Teilnehmenden von den Kompetenzen des jeweils anderen lernen.“ Elke Büdenbender fasste in ihren abschließenden Worten zusammen: „Die Bereitschaft zum Perspektivwechsel und der Dialog auf Augenhöhe ist das, was dieses Projekt auszeichnet. Ich freue mich, dass so vielfältige digitale Ideen entstanden sind und weiter entstehen werden.“

Rollentausch als Weiterbildungskonzept

Im Rahmen des Projekts „Voneinander Lernen“ kommen jeweils eine Lehrkraft und ein:e Digitalexpert:in der jüngeren Generation über einen Zeitraum von acht Monaten regelmäßig zusammen. In diesen Eins-zu-eins-Tandems geht es unter anderem um den Einsatz von digitalen Werkzeugen im Unterricht, aktuelle Trends in den Sozialen Medien oder um den Umgang mit Cybermobbing. Vermittelt von „Digital8“ unter Gründer Paul von Preußen übernimmt die jüngere Generation die Rolle der Mentor:innen, was einen bewussten Perspektivwechsel im klassischen Mentoring-Modell darstellt.

Die Liz Mohn Stiftung und die Initiatorinnen haben sich mit dem Projekt „Voneinander Lernen!“ zum Ziel gesetzt, digitale Kompetenzen von Lehrkräften zu fördern, das Verständnis zwischen den Generationen stärken und neue Impulse für den Bildungsbereich zu setzen. Gleichzeitig können junge Digitalexpert:innen ihre Kompetenzen in den Bereichen Führung und Wissensvermittlung ausbauen. Die Erkenntnisse aus dem Projekt dienen als Best-Practice-Beispiel für zukünftige Fortbildungsformate im Bildungswesen und werden in einer begleitenden qualitativen Evaluation zusammengefasst. In einem weiteren Projekttreffen der Teilnehmenden im September dieses Jahres wird über die Fortführung der entwickelten Digitalprojekte, die mögliche Ausweitung auf die jeweiligen Schulen und über den Transfer in andere Bildungseinrichtungen diskutiert.

Ansprechpartner:innen

Dr. Theresa Hornischer
Dr. Jörg Habich