Kids ohne Kompass!

Demokratien stehen unter Druck. Die Verunsicherung angesichts gesellschaftlicher und politischer Veränderungen ist groß.

Gerade junge Menschen brauchen in Zeiten von Polykrisen durch globale Konflikte, die Folgen des Klimawandels oder den Aufstieg von Autokratien Orientierung.

Natürlich gibt es vielfältige Wege, jungen Menschen Werte zu vermitteln. Ein interessanter, wenig beachteter Weg bildet die Jugendliteratur. Denn Lesen als Kulturtechnik gilt als unverzichtbarer Teil der Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen.

Welche Werte werden jungen Menschen mit der gängigen Jugendliteratur vermittelt. Was lösen die Inhalte bei ihnen aus und wie zahlen sie auf die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und die Stärkung demokratischer Werte ein.

Diesen Fragen ging die Liz Mohn Stiftung durch die wissenschaftliche Auswertung der in den letzten Jahren viel gelesenen, erfolgreichen Jugendliteratur unter Federführung des Literaturwissenschaftlers Professor Dr. Jürgen Wertheimer nach.

Das ernüchternde Resümee der Studie: „Kids ohne Kompass!“ Denn auch wenn viele Bücher aktuelle gesellschaftspolitische Themen aufgreifen, fehlt es jungen Menschen oft an der Möglichkeit zur Reflexion über ihre Einstellungen und zu ihnen wichtigen Themen.

Junge Menschen müssen mit ihren Sorgen und Fragen Gehör finden. Es verlangt nach stärkerer Teilhabe junger Menschen im Sinne einer „mentalen Grundsicherung“ durch Diskurse mit und zwischen jungen Menschen über ihre Werte und die Demokratie.

Ansprechpartner:in

Dr. Jörg Habich