Impulspapier auf Einsamkeitskonferenz des Landes NRW vorgestellt

Die Bertelsmann Stiftung und Liz Mohn Stiftung haben gemeinsam untersucht, wie andere Länder Jugendeinsamkeit bekämpfen. Aktuelle Studien zeigen, dass junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren eine der am stärksten von Einsamkeit betroffenen Gruppen weltweit sind.

Mit der neuen Publikation „Jung und einsam – Internationale Perspektiven für ein neues politisches Handlungsfeld“ liefern die Stiftungen zehn Handlungsempfehlungen für die Politik in Deutschland. Das Impulspapier wurde gestern auf der von Ministerpräsident Hendrik Wüst initiierten Einsamkeitskonferenz in der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Brigitte Mohn, Vorständin der Bertelsmann Stiftung, sprach dabei ein Grußwort.

Ministerpräsident Wüst betonte auf der Konferenz: „Einsamkeit ist die neue soziale Frage unserer Zeit. Sie wirkt sich nicht nur auf das Leben der Betroffenen negativ aus, sie schadet auch unserem gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

Das Impulspapier untersucht Ansätze aus Finnland, Großbritannien, Japan, Kanada, den Niederlanden und aus Südkorea und präsentiert zehn Handlungsempfehlungen, um Jugendeinsamkeit auch in Deutschland politisch zu adressieren. Chronische Einsamkeit hat erhebliche Folgen: Sie erhöht das Risiko psychischer und physischer Erkrankungen. Außerdem neigen einsame Menschen eher zu extremen politischen Einstellungen und glauben eher an Verschwörungserzählungen.

Brigitte Mohn sagte: „Die heutige Einsamkeitskonferenz beweist den politischen Willen, Einsamkeit als ein gesellschaftliches Problem wahrzunehmen und diesem mit unterstützenden Maßnahmen zu begegnen. Dies betrifft insbesondere auch die Einsamkeit von jungen Menschen. Hier müssen wir noch viel lernen, wie man junge Menschen aktiv in die Gesellschaft einbindet, so dass sie gesehen und wertgeschätzt werden.“

Seit der Pandemie sind die jungen Erwachsenen in Deutschland die am stärksten von Einsamkeit betroffene Bevölkerungsgruppe. Demnach fühlt sich mehr als die Hälfte der 16- bis 20-Jährigen mindestens moderat einsam und jede:r Fünfte sogar stark einsam.

An der Einsamkeitskonferenz der Landesregierung nahmen neben Ministerpräsident Hendrik Wüst und Brigitte Mohn viele bekannte Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Praxis und Landespolitik sowie Betroffene und Verbände bzw. Ehrenamtliche teil: So z.B. der Comedian Atze Schröder, die Einsamkeitsforscherin Maike Luhmann, Psychotherapeutin und Podcasterin Franca Cerutti sowie der Moderator und Initiator der Aktion „Wir wollen mobbingfrei“, Tom Lehel. Ein Markt der Möglichkeiten, bei dem sich viele Initiativen gegen Einsamkeit präsentierten, lud zur Vernetzung und Information ein. Daran beteiligten sich auch die Bertelsmann Stiftung und die Liz Mohn Stiftung.

Die vollständige Publikation kann untenstehend heruntergeladen werden.

Ansprechpartner:innen

Dr. Theresa Hornischer
Matthias Meis